Carsharing leicht gemacht: Budenheimer Nachbarschaftsauto glänzt durch Einfachheit und Effizienz
Das Konzept ist simpel: Mehrere Haushalte teilen sich die Grundkosten eines Elektroautos durch einen monatlichen Beitrag. Zielgruppe sind Personen, die nur gelegentlich ein Auto benötigen. Dieses Carsharing-Modell, bekannt als Nachbarschaftsauto oder Quartierfahrzeug, trägt zur Verkehrswende bei und entlastet den engen Budenheimer Ortskern. Gleichzeitig ist es ein Beitrag zum Klimaschutz.
Zu Beginn stellte die Budenheimer Gemeindewerke ihren Kleintransporter abends und am Wochenende zur Verfügung. Die Buchungszeiten waren jedoch stark eingeschränkt. Im August 2021 wurde ein neuer eCorsa bestellt, der seit Dezember desselben Jahres im Einsatz ist. Der eCorsa wurde von der Mainzer UrStrom-Bürgerenergiegenossenschaft gekauft und den Budenheimern samt Ladeinfrastruktur zur Verfügung gestellt.
Keine Buchungs- oder Stornogebühren
Das Carsharing-Modell besticht durch ein klares Format: Es gibt keine Buchungs- oder Stornogebühren und keine speziellen Tarife für die Nutzungsdauer. Der benötigte Strom ist kostenlos, sowohl an der Ladestation in der Finther Straße als auch unterwegs. Die Versicherung übernimmt Urstrom. Lediglich die gefahrenen Kilometer werden über eine geringe Pauschale abgerechnet.
Die Reservierung und Nutzung des Autos sind unkompliziert über eine App möglich, die auch das Auf- und Abschließen des Fahrzeugs ermöglicht. „Außerdem kann jeder sehen, wo das Auto gerade ist. Alles ist sehr komfortabel“, erklärt Dechent. Für längere Nutzungen genügt eine E-Mail in die Gruppe, und wenn innerhalb von 24 Stunden niemand widerspricht, kann das Auto gebucht werden. Ausflüge, etwa zum Wandern in den Hunsrück oder die Eifel, sind problemlos möglich. Die Reichweite des eCorsas beträgt knapp 300 Kilometer.
Ausbau des Projekts möglich
Das Carsharing-Jahr beginnt am 1. August, und die Teilnehmer verpflichten sich für zwölf Monate. Derzeit teilen sich acht Parteien die Kosten für den eCorsa. Dechent sieht noch Spielraum für neue Teilnehmer: „Wir haben noch einen gewissen Spielraum für Einsteiger.“ Zehn Parteien seien problemlos möglich, und bei großer Nachfrage könnte ein zweites Fahrzeug angeschafft werden.
Enge Vernetzung der Nutzer
Die enge Vernetzung der Nutzer ist ein großer Vorteil. „Wir kennen uns. Kontakte untereinander sind immanent“, betont Dechent. So können die Bedarfe optimal abgestimmt werden, und bis zu zwölf Parteien könnten das Auto nutzen.
Für die Initiatoren ist das Nachbarschaftsprojekt perfekt, und sie sehen aktuell keinen Verbesserungsbedarf. Das Auto kann bis zu drei Monate im Voraus gebucht und jederzeit storniert werden. Zudem können Teilnehmer auch weitere Fahrzeuge von Urstrom in Mainz und Bingen nutzen.
Informationstreffen für Interessierte
Interessierte sind eingeladen, sich am Montag, den 15. Juli, um 19 Uhr in der Budenheimer Gaststätte La Dolce Vita, Bingerstraße 11, zu treffen. Weitere Informationen gibt Dr. Josef Dechent per E-Mail unter jo.dechent@carsharing-budenheim.de.
Mit dem Nachbarschaftsauto leistet Budenheim einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität und zeigt, wie einfach und effizient Carsharing sein kann.