Während das Bundesverkehrsministerium die Förderung von Ladestationen in Wohngebäuden gestoppt hat, bezuschusst es sie nun in Kommunen und Unternehmen. Einen Zuschuss gibt es für den Kauf und die Montage von Ladestationen an nicht öffentlich zugänglichen Stellplätzen zum Aufladen gewerblich oder kommunal genutzter Elektrofahrzeuge wie Flottenfahrzeuge und Carsharing-Fahrzeuge sowie zum Aufladen von Elektrofahrzeugen von Beschäftigen der Unternehmen und Kommunen. Der Zuschuss beträgt 70 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten – Anschaffung, Anschluss und Montage –, ist aber auf maximal 900 Euro pro Ladepunkt begrenzt. Antragsberechtigt sind
Mit dem Zuschuss Ladestationen für Elektrofahrzeuge werden gefördert:
- Unternehmen
- Einzelunternehmer
- freiberuflich Tätige
- kommunale Unternehmen
- Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts, z. B. Kammern und Verbände
- gemeinnützige Organisationen einschließlich Kirchen
„Ziel der Förderung ist es, eine ausreichende Ladeinfrastruktur in Unternehmen und Kommunen zu schaffen, damit Unternehmen und Kommunen sowie deren Beschäftigte motiviert werden, auf elektrisch betriebene Fahrzeuge umzusteigen“, schreibt die KfW in einer Presseinformation.
Ladestationen müssen 100 Prozent Ökostrom einspeisen
Voraussetzung für die Förderung ist, dass der für den Ladevorgang genutzte Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt. Er kann über einen entsprechenden Stromliefervertrag oder aus Eigenerzeugung vor Ort bezogen werden. Unternehmen müssen den Zuschuss vor Beginn des Vorhabens im KfW-Zuschussportal beantragen. Kommunen stellen Ihren Zuschussantrag vor Vorhabensbeginn direkt bei der KfW. Die Frist zum Nachweis der durchgeführten Maßnahme beträgt 12 Monate ab Bestätigung des Zuschussantrags. Nähere Informationen zur Förderung einschließlich einer Liste der förderfähigen Ladestationen finden Kommunen unter www.kfw.de/439 und Unternehmen unter www.kfw.de/441. Quelle: KfW
Höchste Zeit für öffentliche Förderung des e-Carsharings
Einfach von Verbrennern auf E-Autos wechseln ist nicht die Lösung. Harald Welzer bringt es auf den Punkt: „Das E-Auto ist das Methadon der fossilen Mobilität.“
Der Soziologe in der SZ am 12. November 2021 dazu: „Man muss nur mal darauf achten, wie viel Platz parkende Autos bereits heute in den Städten einnehmen. Dazu der Verkehr, der kaum von der Stelle kommt. Und wie viel Lebenszeit für Parkplatzsuche draufgeht. Es ist völlig absurd. Diese ganze Kultur, ständig weiterzumachen, ohne etwas zu hinterfragen, hat eine Suchtstruktur. Und gibt es irgendwo den Befund, dass etwas so nicht weitergeht, wird eine Ausweichbewegung gemacht. Als ich noch Raucher war, hab ich irgendwann Ökozigaretten geraucht. Und beim Auto ist dann eben kein fossiler Brennstoff mehr drin, sondern Strom. Strom gilt als sauber, worüber man nur lachen kann. Aber so kann man einfach weitermachen. Das E-Auto ist das Methadon der fossilen Mobilität.“
Die Politik muss handeln und neue Mobilitätskonzepte fördern. Wir brauchen eine völlig neue Förderlandschaft zum Umbau der Mobilität. Dabei müssen die unterschiedlichen Anforderungen im städtischem und ländlichem Umfeld berücksichtigt werden. E-Carsharing hat es noch schwer, aber immer mehr Funktionen der Vianova Plattform unterstützen diese umweltfreundliche, zukunftsfähige Mobilität in Gemeinschaft. Damit wir nicht, wie Harald Welzer sagt „permanent dazu verführt werden, die schlechteste Wahl zu treffen“.